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Freitag, 28. März, 20:00 Uhr in der Galerie der Kachelofenfabrik Neustrelitz
Liebt mich!
eine Zarah-Leander-Beleuchtung
“Davon geht die Welt nicht unter” - Kaum ein deutsches Wohnzimmer in den 30ger und 40ger Jahren, in dem nicht zu diesem Schlager die Sorgen des Alltags weggeschunkelt wurden, kaum ein Frontabschnitt an dem dieses Lied nicht eingesetzt wurde, um deutschen Soldaten Todesmut einzuflößen. Selbst in deutschen Konzentrationslagern hörte man den Gassenhauer und gab dem Text eine neue, inoffizielle Deutung. Die Diva sang Lieder und spielte Filmrollen die nahezu hundertprozentig kompatibel waren mit allen deutschen Gemütslagen dieser Zeit.
- So leicht muss leichte Muse sein, dass sie immer oben schwimmt. Und mit ihr schwamm auch der schwedische Star Zarah Leander weit nach oben, getragen von einer ungeheuren deutschen Sympathiewelle. Diese Welle trug sie in Regionen mit märchenhaften Gagen und gefährlich nahe an die braunen Machthaber, die sich dem Kriegsartikel Leander nach gut dünken bedienten. Trotzdem hat sie sich Zeit ihres Lebens als einen “unpolitischen Menschen” bezeichnet und möglicherweise sogar selbst daran geglaubt.
Dem Phänomen “Zarah Leander“, spürt die Inszenierung in einer schwarzhumorigen Gradwanderung zwischen Fakten und Fiktionen nach (Regie Lisa Augustinowski). Dabei kommen zum Einsatz: ein deutsches Ehepaar (Ute Kotte und Claas Hoffmann), ein deutsches Sofa, ein schwedisches Toilettenhäuschen, Hitler und Goebbels (als Handpuppen), profilierte Zeitzeugen, eine ironische Fliege… (Bühne und Ausstattung: Christof von Büren, Kostüme: Anke Lenz). Es wird ein wenig gefühlvoll gesungen und unter dem Einfluss eines deutschen Musikinstruments geschunkelt.
Besonders interessant war und ist für uns die Frage: Inwieweit man selbst gefeit davor ist, in einen Strudel der politischen „Mitschuld“ zu geraten, und welche Ausmaße sich dahinter verbergen können. Zarah Leander ist ein Exempel für das, was unter Umständen jedem passieren könnte…?
Die von Kultur in Bewegung e.V. organisierte Veranstaltung findet am Freitag, dem 28. Februar, um 20:00 Uhr in der Galerie der Kachelofenfabrik Neustrelitz statt.
Karten sind an der Abendkasse erhältlich.