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03.11.2017; Parkstraße 37; (Arztpraxis G. Antonow); Neustrelitz

Wunschkindpille


Weibliche Erfahrung und staatliche Geburtenpolitik in der DDR

„Die Pille war bekannt als das Ding, das man als Mädchen eben nimmt, wenn es so weit ist. Kondom kannte ich überhaupt nicht, vielleicht vom Hörensagen. Das fanden wir extrem altmodisch“ Nina Ahrend, Jahrgang 1961
1965 stellte der VEB „Jenapharm“ das neue Verhütungsmittel „Ovosiston“ auf der Leipziger Messe vor. Als erstes Ostblockland schloss die DDR damit rasch an die Entwicklung in den USA und in Westeuropa an. In Abgrenzung von der westlichen „Antibaby-Pille“ wurde das Präparat als „Wunschkindpille“ propagiert, das den Frauen die Chance eröffnen sollte, Berufstätigkeit und Mutterschaft miteinander zu vereinbaren.
Die Autoren Annette Leo und Christian König untersuchten die Interessen- und Machtkonstellationen, unter denen die kleinen Dragees ihren Weg in die ostdeutsche Gesellschaft nahmen und wollten herausfinden, welche Veränderungen im Alltag der Menschen sie bewirkten. Sie befragten Frauen aus drei Generationen nach ihrem individuellen, oft auch eigensinnigen Umgang mit dem Verhütungsmittel und ließen ebenso Männer zu Wort kommen.
Eine Veranstaltung des Vereins Kultur in Bewegung am 3. November 2017 um 20:30 in der Parkstrasse 37, Neustrelitz. (Arztpraxis G. Antonow)

Annette Leo stellt das Thema vor
Lisa Voß und Michael Kleinert lesen Auszüge aus den lebensgeschichtlichen Interviews mit Männern und Frauen

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